Mit der Expansion der Firma Holcim in den Nahen Osten entwickelte Max Schmidheiny ab 1950 eine rege Partnerschaft mit der Société des Ciments Libanais und hielt sich vermehrt im Libanon auf. Wohl um nicht immer nach Beirut zurückkehren zu müssen, beauftragte er für sich und seinen Assistenten zwei Villen in der Nähe des Zementwerkes ca. 80 km nördlich von Beirut. Das gewählte Grundstück liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Zementfabrik in Chekka, direkt am Meer. Mit der Planung wurde das Genfer Architekturbüro Addor und Julliard betraut. Nebst einigen Wohnbauten haben die Architekten 1952 mit dem Zschokke Hause in Genf ein nutzungsflexibles Geschäftshaus erstellt, welches je nach Nachfrage unterteilt oder zu Wohnungen umgebaut werden kann. Dies hat ihnen wohl den Schritt nach Beirut ermöglicht, wo sie mit dem Stadtkomplex Starco ein ähnliches Konzept umsetzen. Das Büro Addor und Julliard entwickelte in den Jahren von 1954 - 1962 eine rege Planungs- und Bautätigkeit im Libanon und konnte etwa 10 Bauten realisieren, darunter die Bank du Liban, der Präsidentenpalast, und das Filmstudio Baalbek, die Mehrfamilienhäuser Kassem und Bsat, sowie Malas. Nebst den Holcim Villen im Norden erstelle das Büro die Villa Schmid im südlichen Beirut.
Die Arbeit dokumentiert den aktuellen Zustand der Villen in Plan und Foto. Es sollte eine Grundlage geschaffen werden für die weiter Beschäftigung mit den Bauten, aber auch eine Bestandesaufnahme der Substanz und Qualitäten, die den Wert und hohen Reiz des Ortes und der Bauten ausmachen.
vgl. habib sayah: ‚construire à distance: les realisations de l’agence immobilière genevoise addor et julliard a beyrouth dans les annees 1950-1960’
2015 bestandsaufnahme und konzept
villa holcim, chekka, libanon
direktorenvilla addor und julliard
fotos kämpferstählin architekten und archiv addor und julliard